70 Jahre gibt es uns in Vandans –
Gedanken zum Thema Bergrettung und unsere Ortsstelle
Warum benötigen wir einen Bergrettungsdienst?
Seit jeher haben die Berge auf den Menschen einen besonderen Reiz ausgeübt. Für immer mehr Menschen stellt der Berg einen Ort der intensiven Begegnung mit der Natur dar. Die Naturlandschaften vermögen zu begeistern, bieten Erholung und Raum für viele attraktive Sportarten und jede Menge gesundheitsfördernde Aktivitäten.
Laufend werden neue Outdoor-Sportarten erfunden, die natürlich auch bei uns Verbreitung finden. Neben den herkömmlichen Einsätzen fordert dies die Bergretter ständig, sich auf neue Situationen einzustellen. Selbstüberschätzung, falscher Sportgeist, Leichtsinn und mangelnde Erfahrung fordern noch immer ihre Opfer. Viele Naturnutzer unterschätzen die Gefahren der Bergwelt und überschätzen ihre eigene Leistungsfähigkeit.
Das gestiegene Interesse an der Natur und am Gebirge hat zu einem erheblichen Anstieg der Bergunfälle geführt. Mit dem einsetzenden Massentourismus gewann daher auch der Bergrettungsdienst zunehmend an Bedeutung – und diese ist in unserer heutigen Sport- und Freizeitgesellschaft ungebrochen.
Von Anfang an…
In den Anfängen waren die Bergretter auf Grund der sehr bescheidenen technischen Ausrüstung bei Rettungseinsätzen sehr gefordert und das persönliche Risiko war ungemein hoch. Mit der Einsetzbarkeit von Hubschraubern als Rettungsmittel wurden die Möglichkeiten der Bergrettung entscheidend verbessert. Die Rettungsgeräte sowie das Alarmierungs- und Funksystem wurden weiter entwickelt. Neue technische Hilfsmittel und Materialien stehen zur Verfügung.
Die Einsätze können dadurch schneller und effizienter durchgeführt werden, was für die Patienten erhebliche Vorteile bringt und zur Sicherheit der Retter beiträgt. Dabei ist das nach wie vor hohe Risiko, welches die BergretterInnen auf sich nehmen, nicht zu unterschätzen. Die Einsätze gehen nicht selten bis an die Grenzen der physischen und psychischen Belastbarkeit. Sie erfordern sowohl Mut, als auch Besonnenheit. Ein hoher Ausbildungsstandard und ausreichend Kondition sind Grundvoraussetzungen – der Mensch in der Rettungskette ist und bleibt der entscheidende Faktor.
…bis heute
Bei guter Witterung ermöglicht die Flugrettung schnelle Hilfe und nimmt uns viele Einsätze ab. In der Nacht, bei schlechtem Wetter oder bei Suchaktionen sind Rettungseinsätze nur mit Hilfe von gut trainierten, mit den aktuellen technischen Mitteln ausgestatteten und den entsprechenden Ortskenntnissen vertrauten KameradInnen möglich. Was es aber wirklich bedeutet, einer in Bergnot geratenen Person zu helfen, bei jedem Wetter, oftmals unter eigener Gefährdung, erfahren oft nur die nächsten Angehörigen der Helfer.
Aus bescheidenen Anfängen hat sich so eine Organisation entwickelt, die heute aus der Sicht der Freizeitgestaltung, der sportlichen Betätigungen und des Tourismus nicht mehr wegzudenken ist. Dass der Dienst in der Bergrettung keine Selbstverständlichkeit, sondern eine aus Gemeinschaftssinn und Verantwortungsbewusstsein gewachsene Hilfsbereitschaft ist, darf dabei auf keinen Fall vergessen werden.
Wir bieten Dir mit den Rubriken Chronik der Ortsstelle Vandans und Einsätze einen Einblick in die Entwicklung des alpinen Rettungswesens im Montafon. Einen Streifzug durch über 60 Jahre Bergrettung und die Gelegenheit, mit großer Achtung auf jene Männer zurückzublicken, die den Geist der Gründer in über sechs Jahrzehnten hinweg am Leben gehalten und an die heutigen BergretterInnen weitergegeben haben.
Leider sind viel Unterlagen, vor allem die alten Einsatzdaten der Ortsstelle Vandans, einem Brand zum Opfer gefallen. Die vorliegenden Daten erheben deshalb keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie sind das Ergebnis umfangreicher Recherchen und der Rekonstruktion aus Zeitungsartikeln, Berichten etc. Erst mit der Zentralisierung der Einsatzdatenerfassung kann eine durchgehende Chronologie geboten werden. Trotzdem – viel Spaß beim Stöbern!
HIER geht es zu unserer Chronik